Skihochtour Großvenediger im April 2007zurück
(Bericht und Fotos: Bojan Blumenstein)

1.Tag

Wir, ein Mix aus Nieste und Helsa, wollten es schaffen. Wir wollten den zweithöchsten Berg Österreichs mit Skiern besteigen: den Großvenediger. Aus dem OSC- Kassel und dem Tuspo Nieste waren Helmut, Lucca, und Bojan Blumenstein und vom Ski-Club Helsa Gerrit Rode und Willi Nietsche dabei.

Am Montag den 2.April.2007 um 2:00 Uhr Nachts ging es los. Helmut, Lucca und ich holten Gerrit mit dem Auto ab. Wir wollten noch an diesem Tag auf die Postalm. Willi war schon vor Ort in Neukirchen und hatte sich zwei Tage Skialpin warmgefahren. Wir holten ihn morgens von seiner Pension ab und fuhren ins Obersulzbachtal Richtung Postalm. 

Wir konnten jedoch mit dem Auto nicht weit fahren, da die Straße, wegen zu viel Schnee und Lawinengefahr, gesperrt war. Also schnappten wir uns unsere Rucksäcke, Skier, Stöcke, Felle und gingen los. Ständig leicht ansteigend ging es durch den Wald.

An einem Fluss füllten wir unsere Flaschen auf, aßen Silkes Schokoosterhasen und pausierten im Schatten einer Hütte, da die Sonne so heiß war.

Anschließend ging es in steilen Serpentinen bis zur geschlossenen Berndelalm, die nur im Sommer geöffnet wurde.

Nun ging es über Weiden zur Postalm. Im Hintergrund sahen wir den Toblerrone formigen Berg, den Großen Geiger.

Endlich auf der Hütte angekommen tranken wir erst einmal ein Skiwasser und aßen Apfelstrudel. Eigentlich wollten wir noch auf die Kürsinger Hütte laufen, doch wir waren alle nicht mehr so fit. Wir machten einen Mittagsschlaf und wollten um 18:00 Uhr Abendbrot essen, doch ich blieb liegen da ich starke Kopfschmerzen hatte. Ich konnte, wegen der Kopfschmerzen, nicht einschlafen. Deshalb weckte ich um 21:00 Uhr Helmut und fragte nach Kopfschmerztabletten. Vorher musste ich mich aber erst auf der Toilette übergeben.

Nach dieser Tablette ging es mir besser und ich schlief schnell ein.    

 

2.Tag

Am nächsten Morgen war Willi krank und er musste in der Postalm bleiben. Wir aber gingen weiter Richtung Gletscher. Die Bäume waren nun weg und es ging steile Hänge hoch. Auf dem Gletscher war die Route mit Stangen markiert. Wir mussten teils an sehr steilen Hängen entlang laufen. Wir waren nun auf 2600 m und mussten zur Kürsinger Hütte noch ein Stück abfahren. Wir schnallten die Felle ab und fuhren zur Kürsinger Hütte. Dort aßen wir Abendbrot und spielten Karten. Wir waren mit zwei anderen Österreichern zusammen in einem siebener Lager untergebracht. Zu viert spielten wir noch etwas Karten. Gerrit war etwas kränklich und wollte den nächsten Morgen nicht weiter. Außerdem war für den nächsten Tag sehr starker Nebel angesagt. Trotzdem schliefen wir ruhig ein und freuten uns trotz Nebel auf den nächsten Tag.

 

3.Tag

Am dritten Tag wollten wir auf den Keeskogel. Wir standen zu dritt  sehr früh auf und aßen zum Frühstück Babybrei mit Müsli.

Unsere Zimmerkammerraden waren schon vorausgeeilt. Helmut, Lucca und ich gingen los. Der Nebel war so dicht, dass du keine 10 m weit sehen konntest. Steil ging es immer höher durch den Nebel. Umso höher man kam, desto mehr verzog sich der Nebel und man bekam eine bessere Sicht auf den Gipfel. Man konnte sogar den Großvenediger sehen. Das letzte Stück ging es ohne Skier und Stöcke weiter über einen Grat  in Richtung Gipfel. Dies war sehr anstrengend, da man teils auf allen Vieren klettern musste. Doch dann hatten wir es geschafft, den 3200 m hohen Berg, den Keeskogel, zu besteigen. Wir waren über den Wolken und hatten einen super guten Rundumblick.

Dann ging es den Grat wieder herunter und mit den Skiern in Telemarkschwüngen durch den starken Nebel zurück zur Kürsinger Hütte. In dem Nebel verfuhren wir uns etwas, doch Dank unseres Orientierungssinns fanden wir wieder zur Kürsinger Hütte zurück. Wir zeigten Gerrit die Bilder von meiner Kamera und erzählten ihm von unserer Tour. Wir spielten noch etwas Karten und gingen früh ins Bett, da wir morgen auf den Großvenediger wollten.

 

4. Tag

Wir mussten früh aufstehen, da Lucca, Helmut und ich auf den Großvenediger wollten. Wir nahmen uns unsere Rucksäcke und gingen los. Wir mussten ein Stück abfahren. Unten ließ Lucca, um Gewicht zu sparen, ihren Rucksack liegen. Wir gingen den Gletscher immer weiter hoch. In der Ferne sahen wir unsere Zimmerkammerraden und links war eine Gruppe, die eine andere Route gewählt hat. Da kam uns auf einmal die Sonne ins Gesicht, es wurde wärmer und etwas flacher.

Doch langsam ging es auf die Scharte zu, es wurde wieder steiler und windiger. Mir war sehr kalt und ich zog alles an was ich mit hatte. Kurz vor der Scharte, die es in Serpentinen hoch ging, wurde es noch einmal schwierig, da es sehr steil und vereist war. Ich verkanntete die Stahlkanten der Skier im Eis, doch ich rutschte teils ab. Das letzte Stück auf den Gipfel zog sich noch einmal richtig. Oben schnallten wir die Skier ab und gingen ( krochen :-) ) über den sehr sehr schmalen Grat, der zum Gipfelkreuz führte. 20 cm links TOD, 20 cm rechts TOD, 20 m vor uns das Gipfelkreuz des Großvenedigers. Auf Knien erreichten wir das Gipfelkreuz. Dort war es auch nicht mehr so windig. Wir machten ein paar Gipfelfotos und krabbelten über den schmalen Grat wieder zurück. Als wir unsere Felle im stürmischen Wind wieder abgezogen hatten, fuhren wir wieder im Telemark herunter. Die Scharte war auch auf dem Rückweg durch das Eis schwierig zu fahren. Doch dann ging es schön in Telemarkschwüngen weiter runter. Wir machten Fotos, Videos und hatten sehr viel Spaß. Als wir Pause machten, kamen unsere Zimmerkammerraden an uns vorbeigefahren. Wir unterhielten uns kurz, doch dann sind sie weiter abgefahren. Nach Brot und ahler Wurscht ging es weiter, in Telemarkschwüngen an den Gletscherspalten vorbei und zu Luccas Rucksack. Als wir an ihrem Rucksack ankamen, zog sie ihn auf und es ging weiter zum Materiallift. Vom Materiallift ging es eine Straße in Richtung Postalm herunter. Diese war durch ihre vielen Kurven wie eine Achterbahn und wir hatten sehr viel Spaß in dieser schnellen Achterbahn.

Vor der Postalm überholten wir das letzte Mal unsere Zimmerkammerraden. Gerrit und Willi warteten auf der Veranda auf uns, wir tranken ein Skiwasser und ich aß (teilte mir mit Lucca) meinen versäumten Kaiserschmarrn. Endlich wieder vereint ging es zu Fünft in Richtung Tal. Wir fuhren an der geschlossenen Berndelalm vorbei und in Serpentinen weiter ab. Wir mussten nach einiger Zeit leider die Skier abschnallen, da kein oder zu wenig Schnee lag.

An unserem Auto angekommen, packten wir unsere Sachen in den Bus und fuhren los. Nachts um 2:00 Uhr kamen wir wieder müde und geschafft in Nieste an.