Saisonabschluss-Skitour Mai 2004zurück
(Bericht: Andreas Mädler, Fotos: Bernd Bloß)

Der diesjährige Saisonabschluss unserer verhältnismäßig langen Skisaison (Meißner über 70 Skilanglauftage) fand vom 20.5 bis 22.5 am Großvenediger/ Hohe Tauern statt. Da dieses Jahr der 1.Mai auf einen Samstag fiel, war Himmelfahrt der Ausweichtermin.
Am Donnerstag morgen gegen 8:00 Uhr trafen wir uns zum obligatorischen Frühstück bei Müller/ Bloß im Wohnmobil im Rosental/ Neunkirchen bei Mittersill auf dem Parkplatz (1200m ü.NN). Nachdem unsere Freunde aus Sachsen (Peter und Brigitte) eingetroffen waren konnte es losgehen. Während Monika, Klaus, Bernd und besagte Freunde aus Sachsen den traditionellen Fußmarsch zur Postalm, 1700m ü.NN. mit dem Taxi zurücklegten, wählte ich das Fahrrad, um bepackt mit Ski und Rucksack den ca. 6 km langen Anstieg zur Postalm zu bewältigen. Dort traf ich ca. eine halbe Stunde später als meine Freunde ein. Hinter einem Felsen parkte ich mein Fahrrad, um die Verfolgung meiner Tourenfreunde aufzunehmen. Dieser Freitag bestach noch durch sein Kaiserwetter, denn der ca. 3 Wochen spätere Termin war an den Frühlingstemperaturen und der Sonneneinstrahlung deutlich spürbar. Lawinenkegel auf der Südseite bedingt durch die massiven Schneefälle zwangen zu einer Route am Fuß des Kürsinger-Hütte-Hanges. Gegen 13:30 Uhr traf ich dann kurz nach meinen Freunden ein, die an diesem Tag noch den Hausberg Käskogel begingen (Aussicht siehe Bilder). Bedingt durch die etwas höheren Temperaturen war sowohl der Aufstieg als auch die Abfahrt eine kraftraubende Angelegenheit.

Foto: Bernd Bloß

Am Freitag pünktlich zum Sonnenaufgang ging es dann zur Königsetappe auf den Großvenediger. Aufgrund der Schneelage mussten wir die sonst sehr schöne Querung an der Nordflanke des Käskogels auf den Gletscher verlassen, so daß der Aufstieg dieses Jahr etwas länger war. Die traditionalle Rast an der Scharte (3400m ü.NN) zwischen kleinem und großem Venediger (ab hier i.d.R. mit Harscheisen) fiel wegen der heranziehenden Schlechtwetterfront etwas kürzer aus. Der Weg zur Gipfelpyramide war dann leider etwas in der Sicht behindert, jedoch zu keinem Zeitpunkt kritisch. Gegen 11:00 Uhr trafen wir auf dem Vorgipfel ein, um mit Steigeisen und Pickel den Weg über den Gipfelgrat zum Gipfelkreuz zurückzulegen. Dieses Jahr konnten wir alle diesen Grad meistern und mit einer zaubertrankähnlichen Mixtur aus Sachsen anstossen. Dies hatte durchaus die erwünschte homöopathische Wirkung, da Wind und Wolken zugenommen hatten. Die Abfahrt bis zur Scharte begleiteten uns niederländische Schlechtwettergenossen. Ab der Scharte war dann die Sicht deutlich besser, so daß hier langsam das Genussabfahren in leicht aufgesulztem Schnee begann. Leider währte das Vergnügen nur bis zur Gletscherzunge, da ab da der Schnee schwerer wurde. Der Wiederaufsteig zur Kirsinger Hütte war dann wieder nach der Abfahrt Pflicht.

Foto: Bernd Bloß

Am Samstag mussten wir leider den Abstieg antreten, da der Nebel ein Aufsteig zum Genussgipfel Geiger ausschloss. Im letzten Jahr stellte dieser Berg aufgrund seiner Lage und Schneeverhältnisse den Höhepunkt der Tour dar. Kaum begangen, da einige Meter niedriger als der Großvenediger, aber durch traumhafte Tiefschneeabfahrten ein echter Geheimtip.
Die Abfahrt bis zu meinem Fahrradfelsen führte uns zurück in den Frühling. Dieser Eindruck verstärkte sich zum einen durch die zunehmende Vegetation bei der Fahradabfahrt zum anderen durch die erstaunten Blicke wandernder Familien, einen Moutainbiker in Skimontur vorbeisausen zu sehen.

Foto: Bernd Bloß

Auf ein Wiedersehen im Mai 2005, vielleicht ein bischen früher (geplant Piz Buin/ Silvretta).
Euer Andreas