Ein lang gehegter Wunsch der nordhessischen Skisportler scheint sich zu erfüllen: Wetterunabhängiges Skilanglauf-Training auch in der schneelosen Zeit.
Am Rande der heutigen Frühjahrstagung in Willingen verlautete, dass nach einer Entscheidung des Deutschen Skiverbandes der ursprünglich bei Oberhof geplante erste deutsche Skitunnel nun auf dem Meißner angelegt werden soll. In Oberhof gab es massive Probleme beim Vortrieb der Tunnelröhre aufgrund der schwierigen regionalen geologischen Verhältnisse, die schließlich zum Abbruch der Arbeiten führten. Durch Hinweise in Oberhof trainierender nordhessischer Spitzen-Athleten wurde der DSV auf die günstigen Bedingungen auf dem Hohen Meißner aufmerksam. Aufgrund der früheren bergbaulichen Aktivitäten existiert dort ein 900 m langer Stollen, der ohne größeren baulichen Aufwand als Skitunnel genutzt werden kann. Das Mundloch des zur ehemaligen "Grube Otto" gehörenden Stollens befindet sich in unmittelbarer Nähe des Parkplatzes und des Gasthauses Schwalbenthal, wodurch eine gute infrastrukturelle Anbindung des Trainingszentrums gewährleistet ist. In einem Schreiben wies das hessische Wirtschaftsministerium auf die bereits zugesagte finanzielle Unterstützung des für den Spitzensport zuständigen Bundesinnenministeriums hin und betonte, dass die o.g. Rahmenbedingungen aber auch die zentrale und verkehrstechnisch günstige Lage des Meißners ein eindeutiger Standortfaktor für den Meißner sind. "Mit diesem Skitunnel werden neben den Spitzensportlern aus der ganzen Welt außerdem zusätzliche Touristen und Freizeitsportler nach Nordhessen gelockt werden." Die Schneeproduktion wird voraussichtlich mit einer Schneekanone in der Kasseler Eissporthalle erfolgen, wo kurzfristig Kapazitäten freigeworden sind. Entsprechende Verhandlungen zwischen dem DSV und den Hallenbetreibern laufen bereits. Wenn alles nach Plan läuft könnte der Tunnel bereits im Spätsommer als Trainigsmöglichkeit für die Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2010 zur Verfügung stehen.