Saisonbilanz Meißner-Loipe 2005/06zurück
(Quelle: www.hna.de)

50 000 in der Spur

Erfolgsmodell: Loipe auf dem Meißner so stark belaufen wie selten zuvor

Von Thomas Kopietz

hoher meissner. So viele Menschen passen noch nicht einmal in das Frankfurter Waldstadion: Gut 50 000 Langläufer gingen in diesem Winter in die Meißner-Loipe, 20 000 mehr als in der Vorsaison. Das hat Marco Lenarduzzi vom Naturpark, der die Loipe betreut, hochgerechnet.

Eng wurde es trotzdem nur an wenigen Wochenenden auf der Langlaufstrecke. "Es verläuft sich", sagt Marco Lenarduzzi. Auch die Natur verkrafte diese Belastung.

50 000 Langläufer, das ist Rekord, wie Otto Guthardt sagt. Der Vockeröder muss es wissen, denn seit Jahrzehnten ist der Meißner das Revier des passionierten und sehr erfolgreichen Langläufers und Kombinierers.

In Otto Guthardt hat Lenarduzzi einen Fan gefunden. "Es ist viel passiert", lobt Guthardt. Nach und nach ist das Loipennetz verbessert worden, auch ein Verdienst Guthardts. So kamen Skating-, Schnupperstrecke und Beschilderung hinzu.

Für den Sportler und Loipenberater Guthardt könnte aber noch mehr gemacht werden: "Eine Wettkampfstrecke." Dennoch ist für alle Beteiligten klar: Die Summe der Schritte und der Super-Winter mit 115 Loipentagen machen den Erfolg und Rekordbesuch auf dem Meißner aus. "Wir sind neben Willingen Spitze in Nordhessen", sagt Andreas Mädler (Retterode) vom Hess. Skiverband Bezirk III. Dazu kommen unsichtbare Feinheiten und Aktivitäten: So hat der Bezirk III bereits im Sommer viel für die Unterlage getan: den Loipenweg geebnet, Steine aufgesammelt. Dazu haben Mitarbeiter des Forstamtes Hess. Lichtenau die Loipenschneise frei geschnitten, hereinragende Äste von Bäumen entfernt.

Mit den ersten Schneefällen waren Peter Hildebrand und Dirk Peter vom Skibezirk zur Stelle. Per Motorschlitten präparierten sie bei minimaler Schneeauflage die Loipe, um Vereins- wie Freizeitläufern das Training zu ermöglichen. So begann die Saison auf dem Meißner bereits im November.

Normalerweise werden Loipe und Skatingstrecke vom Pistenbulli des Naturparks gespurt. 45-mal ging das Kettenfahrzeug auf die Runde. Kosten pro Einsatz: 200 Euro, gesamt 9000 Euro.

Apropos Kosten: Zwei Schilder mit der Aufschrift "1 Euro" und eine Sammelbüchse hängen am Loipenstart. 8500-mal hielten sich Langläufer an diese Aufforderung, einen Obolus zu zahlen. Marco Lenarduzzi ist damit zufrieden - trotz der 50 000 Läufer insgesamt. Otto Guthardt freilich wünscht sich, dass noch mehr Läufer einen Euro einwerfen. "In der Rhön geht nichts ohne Loipenpass", weiß das Langlaufidol.

Die 8500 Euro sollen nun investiert werden: Eine Garage für die Geräte wird am Parkplatz entstehen, ebenso ein Info-Häuschen. Dort wird es dann Prospekte und regionale Leckereien wie Wildspezialitäten geben. Die bot in dieser Saison Naturfreundehaus-Wirt Peter Trube direkt an der Loipe mit Erfolg an. 3000 Würste gingen weg.

28.03.2006